Traditionskegelclub von 1992

LTU 2013
27. - 29. September 2013 nach München

Tourbericht

"It doesn´t surprise me"- Tour 2013

Chynas als Chefplaner der 2013er Tour hatte die ehrenhafte Aufgabe eine Surprise-Tour zu organisieren. Der Zielort Minga konnte niemanden wirklich überraschen, da er ein großer Freund der Bayerischen Lebensart und des Zeltens ist und auch die Sprache, wenn auch mit polnischem Akzent, ganz passabel jodeln kann.

Da er aber eine Roulette Tour "geplant" hatte, konnte am Morgen der Abfahrt noch niemand ahnen. Doch dazu später mehr.

Der Hönniger Partybus bot allen Fahrgästen einen Sitzplatz und es war, zumindest für die Hinfahrt, auch genug Diesel im Tank.

Im Flughafen wurde in einer der vielen Snob-Lounges erst mal ein zünftiges Vollkornpilsfrühstück nach lekketäsch-Art eingenommen.

Dann ging es mit voller Blase zum Check in. Paula hat aufgrund seine vielen bionischen Umbauten hundert Sonderspiele am Metalldetektor gewonnen, wofür er sich im Glöööckler-Shop eine slimline Röhrenjeans aussuchen durfte.

Vor dem Boarding wurde nochmal tüchtig gestrullert. Pläät nutzte dafür die Damentoilette, angeblich war die Knabentoilette defekt.

Beim Besteigen der Krähe, äh des Kranichs erblickte Chicken einen Lufthansa-Menschen in Kapitäns-Uniform mitten im Passagieraufkommen sitzend: "Ich hätte sie weiter vorne erwartet!?" Heute musste scheinbar mal der Stewart an den Knüppel. Eine Hand wäscht die andere.

Sicher in Minga gelandet, merkten wir, dass Chynas am Transfer gespart hatte. Zunächst ging es mit der Bimmelbahn in die Richtung Ismaning. Von diesem Exilbahnhof aus gingen Busse nur, wenn genug Leute zusammen gekommen waren. Der Bahnhofs-Bürgersteigmeister pumpte uns mit seinem fetten Wanst aus dem Weg, um zu zeigen, dass ihm keiner seinen Bahnhof zustellt. Da bekommt des Wort Sackbahnhof eine sinnvolle Bedeutung.

Endlich in Garching-Nord im Hotel König Ludwig angekommen, stellte sich heraus, das Chynas Kommunikationsprobleme mit der frechen Hotel-Zenzi hatte. Zwei Zimmer zu wenig seien reserviert worden. Offenbar hatte sie einen Rochus auf den geschassten, persischen Maitre als dessen Kumpel sich Chynas ausgegeben hatte.

Chynas wollte den Nachweis über den Mailverkehr führen, aber sie meinte nur, dass wir ja jetzt wohl andere Probleme hätten und ein Kontakt binnen eines Jahres einfach zu wenig sei. So wurden aus Doppelzimmern, Mehrbettkommunen und wir hatten, wie bei Roulette üblich, was gespart.

Die Kohle sollte jetzt sofort im Augustiner auf den Kopf gehauen werden. Gegen 15.30 Uhr nahmen wir dort ein zünftiges Mahl und einige Bierchen ein.

Gegen 20.45 brachen wir Richtung Wiesn auf. Leider hatten wir uns in den letzten 5 Stunden nicht einigen können, ob wir zu Fuß gehen oder mit dem Taxi fahren sollten. So teilte sich der Klub in Wanderverein und Taxer auf. Auf der Wiesn angekommen, musste der Paule mal eben Pipi machen. Obwohl wir gewartet haben, ging der Paule im Menschengewirr verloren. Im Zeitalter der Smartphones eigentlich kein Problem. Doch sein Akku war leerer als seine Blase. So blieb dem armen Kameraden nichts anderes übrig als den Heimweg anzutreten.

Der Rest traf sich nach Abbruch der Suchaktion am bzw. im Schottenhammel-Zelt. Einige hatten es geschafft sich am Türsteher vorbei zu stehlen. Andere mussten zunächst draußen ihre Maß einnehmen. Schließlich gelang allen der Durchbruch. Im Zelt wartete schon der der Öshi mit einigen englischen Kameraden auf uns. Zu dieser späten Stunde stand man schon in halsbrecherischer Weise auf den Bänken. Hier gab´s reichlich Material für Upps die Pannenshow. Wixää wusste wieder rundum zu stänkern und zu nerven. Öshi versuchte sein Verhalten bei seinen Gästen zu erklären: "His name is Wanker." Darauf der Tommy: "It doesn´t surprise me."

Nachdem alle zu Recht aus dem Zelt gekehrt wurden, ging es nach einer kurzen Wiesn-Zwischenmahlzeit nochmal nach Schwabing in die "Schwabinger 7". Gegen halb 2 wurde dann Kraft für unseren Haupt Wiesn-Tag getankt.

Das war auch gut so, denn um 9.30 Uhr ging es nach einem guten Frühstück bereits zur Wiesn ins Pschorr-Bräurosl-Zelt. Nach ein wenig hin und her bekamen wir schließlich einen schönen Platz auf einer Empore mit direktem Blick auf die Schlange zur Pipibox. Bei Maßbier und Schnupftabak verlebten wir einen lustigen Tag. Damit das Wiesn-Mittagessen auch mundet, lässt man die Gäste so lange warten, bis der Magen auf den Knien hängt. Hier muss es irgendwann passiert sein. Irgend so ein Haderlump muss Waldää´s Softshelljacke samt Kopfhörern entwendet haben. Bestimmt war´s der mexikanische Saupreuß, der seinerzeit in Köln auch die Jacke mit seinem Motorola T180 mit Antenne geklaut hat.

Jedenfalls wollte man uns nach Ende der Reservierungszeit aus dem Zelt kehren. Aber nicht mit uns. Wie ein Fischschwarm einem tapsigen Bären, entkamen wir in den anonymen Orkus des Bräurosls. Aber irgendwann ist jeder Kragen voll und der unternehmungslustige Kegler will mal was anderes sehen. Ständiges von der Bank fallen macht auch nicht attraktiver.

Zum Glück wartete draußen nicht der Mann mit dem Hämmerchen, sondern der mit dem Hüngerchen. Wir besannen uns auf unsere Tugend als Wanderverein und schauten uns verschiedene Speisekarten Münchens an. Wogen Preis und Leistung, Kalorien und Gesundes ab. Schließlich landeten wir in einer Pizzeria, da wir schon einiges an Brauhausessen genossen hatten und hier und da die Lederhose schon arg spannte.

Frisch gestärkt ging es Richtung Kunstpark am Ostbahnhof, wo wir immer wieder gerne in´s "Americanos" einkehren. Hier wurde die Cocktail-Happy-hour bis zum Anschlag ausgenutzt und das ein oder andere Tänzchen auf´s Parkett gelegt.

Auf der Rückfahrt fiel uns auf, dass die jungen Männer dem Diktat der Mode folgend ziemlich halbschwul aussahen. Scheinbar wollen sie sich bei den Krähen anbiedern. Waldää wusste nämlich zu berichten: "Frauen finden Halbschwule richtig dufte - Wenig ficken, viel Verständnis."
Am letzten Tag ging es samt Koffern nach Herching am Ammersee, wo das berühmte Kloster Andechs beheimatet ist. Nach einer beschaulichen Zugfahrt mussten wir per Taxer zum Kloster gebracht werden. Doch leider waren wir viel zu spät, unsere Reservierung war dahin. Im Klosterhof gab man uns nach 3 Ave-Maria und 9 Vater-unser Unterschlupf im Hofgarten Restaurant. Dort wurde zünftig gespeist und auch getrunken sowie endlich die obligate JHV abgehalten.

Der Rückflug mahnte zum Aufbruch. Für Chynas war die Zugfahrt einfach zu lang. Warum haben S-Bahnen auch keine Toiletten. Im Hirschgarten musste er einfach raus und versuchen, rechtzeitig am Flughafen zu sein.

Alles ist wie immer gut gegangen. Auch das hat niemanden überrascht!


Waldää, September 2014


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